Freitag, 5. Oktober 2018

Puerto Rico 2018





Puerto Rico

 Über Funk teilte uns die Hafenmeisterin der Sunbay Marina Olga mit, dass Sie ausreichend Tiefgang für unser Schiff hat. Auf der Karte sah das zwar etwas anders aus, aber als wir die Masten in der Marina sahen waren wir überzeugt, dass es passt.   Das Anlegen klappte gut und nach 3 Stunden hatten wir 3 Zöllner auf dem Schiff die alles Überprüften und mir am Ende eine „Cruising Permit“ für die USA über 90 Tage ausstellten.
in der Sunbay ;Marina
Die Sunbay-Marina ist ein angenehmer Ort. Es gibt zwar keine Restaurants in unmittelbarer Nähe und manchmal stört auch den unangenehmen Geruch aus der Bucht, aber alles ist sehr solide und die Hafenmeisterin Olga hilft wo sie kann. Die Zerstörungen in der Hurrikan Saison 2017 waren hier nur sehr gering, es hieß nur 4 Schiffe wären ernsthaft beschädigt worden aber die seien auch nicht ausreichend vertäut gewesen. Nachprüfen kann man das natürlich nicht.
Die offensichtlichen Zerstörungen durch die Hurrikane Maria, Jose und Irma waren fast überall beseitigt. Die Angst vor dem Fernbleiben der Touristen ist immens. Puerto Rico hat 1 Jahr nach den Stürmen die Zahl der Toten von ca. 60 auf etwa 3000 erhöht. Allein daran kann man ableiten wie groß die Angst vor Katastrophenmeldungen ist. 

Von den Marinas in Puerto Rico hat es anscheinend die Marina Salinas im Süden besonders hart getroffen. Bei unserem Besuch wurden gerade die Stege notdürftig repariert und wann es dort wieder Strom und Wasser gibt wusste keiner zu sagen.
Wir waren in dieser Saison zu müde um weiterzusegeln und beschlossen trotz Hurrikan Saison die Pusteblume aufs Trockene in der Marina del Rey zu stellen.  
Marina del Rey
Nach Überprüfen von allen anderen Varianten das Boot dort zu lassen schien uns das als die sicherste Lösung.  Alle 2 Wochen sowie bei Sturmgefahr schaut jemand von Ancla Marine nach dem Schiff.
auf dem Trockenen vertäut

St Barth, St Kitts, Tortola, St Thomas


St Barth, St Kitts, Tortola, St Thomas 


Nachdem wir am 8.8. mittags von Guadeloupe abgelegt hatten ließen wir einen Tag später um die gleiche Zeit vor sandy point town auf St.Kitts den Anker fallen. Es war etwas gespenstisch obwohl in der Nähe 3 amerikanische Charter Katamarane ebenfalls ankerten. Es gab auf den ersten Blick keine Möglichkeit an Land zu gehen, der ehemalige Dinghi-Steg war offensichtlich zerstört. Nachdem wir trotzdem das Beiboot ins Wasser ließen fanden wir nach ca. 40 Minuten etwas südlich eine Einfahrt die wohl früher zu einem Hafen führte. Jetzt sahen wir dort aufgelaufene Schiffe und kaputte Anlagen. Wir machten fest, kletterten an Land und standen kurze Zeit später an einer staubigen Straße. Wir schauten auf einige Yachten die relativ ordentlich an Land aufgestellt und verzurrt waren. Es gab ein verlassenes Pförtnerhäuschen in dem wir 2 Menschen trafen, die etwas missmutig erklärten das hier nichts los sei und, dass das meiste kaputt ist und das vielleicht am nächsten Tag jemand anwesend ist um eine Einklarierung zu machen.
Darauf wollten wir nicht warten und machten uns somit zügig auf den Rückweg um am nächsten Morgen ganz früh Richtung St. Barth zu segeln.
auf dem Weg Richtung St. Barth
Nachmittags haben wir dann zunächst vor dem „Anse de Grande Salinas“ Strand geankert, gebadet und abends in der Bucht von Gustavia eine Mooringtonne ergattert.  An Land erwartete uns dann das absolute Kontrastprogramm, keine Spur von Zerstörung. 

Ankunft auf St.Barth
 Alles war super schick und edel. Die Bar in der wir dann landeten war eigentlich ein bestuhlter Innenhof der anscheinend sehr angesagt war denn nach einer halben Stunde gab es dort keinen freien Platz mehr. Wir haben es uns gut gehen lassen und der Eindruck an einem sehr wohlhabenden Ort gelandet zu sein verstärkte sich. 

angesagte Bar
 Der Hafenkapitän war sehr höflich, perfekt gekleidet und was uns am meisten überraschte, er füllte unsere Anmeldepapiere selbstständig aus. Am nächsten Tag konnten wir vor dem Hafenbüro anlegen und für kleines Geld unsere Wassertanks füllen.
Am 12.8. ging es weiter mit Ziel Culebra Puerto Rico. Nach einer Nacht unterwegs meldeten wir uns über eine empfohlene Handy-Nummer beim Zoll. Wir hatten kein spezielles Visum, sondern nur die Registrierung in dem ESTA-Programm so wie bei einem „normalen“ USA Besuch. Nach einiger Diskussion und der Befragung des Chefs sagte man uns klar, dass keine Einreise möglich sei und, dass wir nun zunächst in den Hafen müssten und 580 $ Strafe pro Person bezahlen müssten, weil wir bereits innerhalb der 3 Meilen Zone seien und wir uns der illegalen Einreise schuldig gemacht hätten. Da wir noch nicht dementsprechend nah waren, luvten wir kurzentschlossen an und machten uns auf den Weg durch die nächste Nacht Richtung Tortola.
Zum Glück erreichten wir die Bucht von Road Town früh am Tag und bei guter Sicht. Über Funk konnten wir niemanden erreichen und so wollten wir in die große Marina die rechts einen Charterbereich und links einen Teil für private Yachten hat.

Marina Little Wickham's Cay
Es war schon alles ein bisschen komisch und menschenleer und kurz nach der Einfahrt schrie meine Frau „sofort zurück“ und dann sah auch ich, dass an vielen Stellen Masten aus dem Wasser ragten.  Wir machten vor der Einfahrt zur Marina an einer Tonne fest und fuhren zum Dinghi Steg eines Restaurants. Von dort ging es zu Fuß zur Immigration und Zoll, was leider den absoluten Tiefpunkt darstellte. Man bekam nicht den Eindruck dort willkommen zu sein und als der Oberzöllner anfing sich über meine Fragen zu Angaben in den Formularen lustig zu machen platzte mir fast der Kragen.   Zurück im Restaurant recherchierten wir wie und ob wir nach Puerto Rico einreisen können. Ein Hinweis einfach die Fähre nach St. Thomas zu nehmen, einzureisen und zurück mit der Fähre nach Tortola und dann wieder mit dem eigenen Schiff nach St. Thomas zu fahren, war zwar seltsam aber erschien uns wie die einzige Chance.
Somit war die Entscheidung klar, dass wir es ausprobieren mussten. Zunächst kauften wir ein Ticket für den nächsten Tag. morgens nach St Thomas und abends wieder zurück. Den Tag verbrachten wir an einem schönen Strand in der Nähe, auf der gegenüberliegenden Seite von Road Town.


Strand auf Tortola (BVI)
Ein bisschen komisches kam es uns schon vor aber die Einreise per Fähre (mittels eines Commercial Carriers) nach St. Thomas (USA) mit der normalen ESTA-Registrierung ging problemlos. Den Tag in St. Thomas verbrachten wir ebenfalls am Strand diesmal eben auf einem amerikanischen. Abends mit der Fähre zurück nach Tortola wo uns gleich der Oberzöllner entdeckte, zum Glück keine neuen Formalitäten, sondern nur für jeden 10 $ erneute Einreisegebühr verlangte. 

auf der Fähre zurück nach Tortola
Am nächsten Tag ging es dann etwas unsicher mit dem Schiff nach St. Thomas. Wir machten schnell an einer Mooringtonne im Bereich vor dem Fährhafen fest und fuhren schnell mit dem Beiboot zur Immigration denn es war Freitag 14:00 Uhr. Es waren zum Teil dieselben sehr netten und zuvorkommenden Zöllner für die erneute Einreise nach St. Thomas. Danach füllten wir ganz entspannt die Schiffspapiere aus und plötzlich waren wir ganz relaxt mit Schiff legal in den USA.
Wir haben ein bisschen gefeiert denn Hannah hatte am Sonntag einen Flug von San Juan den sie vermutlich bei nicht Gelingen des Plans verpasst hätte.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Guadeloupe 2018


Guadeloupe (von Hannah)

Von Dominica nach Guadeloupe segelten wir durch die Nacht, es war sternenklar und wunderschön, genauso, wie man sich so eine 24 stündige Segeltour von Karibikinsel zu Karbikinsel vorstellt (und sie in Wirklichkeit selten sind). Angekommen kurz nach Sonnenaufgang wurden wir von Schildkröten begrüßt, die erst ihren riesigen Panzer aus dem Wasser gucken ließen und dann das kleine Köpfchen rausschauen ließen. Auch das Mooringmannöver klappte dank des neu erworbenen high-tech Bootshaken (hook & moor ) einwandfrei.
Deshaies (ausgesprochen D-E) war eine ausgesprochen schöne Bucht, gut geschützt und mit sehr viel Grün bewachsen. Das kleine Fischerdörfchen mit bunten Holzhäuschen und dem Dinghy Dock in der Mitte hatte Bilderbuchcharacter. Die Tatsache, dass man morgens in einer „boulangerie“ seine croissants und baguettes zum Frühstück holt und alle plötzlich französisch sprachen ließen einen schnell spüren, dass man jetzt in Frankreich ist. Das war ein ziemlich großer Kontrast zu Dominica, aber das keine Insel in der Karibik wie die andere ist und immer ihren eigenen Flair hat, wurde im Laufe unseres Törns immer mehr klar.
Nach einem Tag Entspannung liehen wir ein Auto aus, was man nicht übers Internet bei Europcar machen sollte, außer man holt es am Flughafen ab. Am Hotel ca. 10 km nördlich von Deshaies (Fort Hotel), wo man mit dem Bus hinfahren konnte hat das sehr gut geklappt und wir konnten unser auf der Überfahrt gerissenes Großsegel in die Marina von Pointe-a-Pitre bringen. In dem Teil der Marina, wo sich auch einige shops mit boat supply befanden, trafen wir Benoit, der unser Segel sofort und preisgünstig reparierte. Sein Tipp, dass die Innenstadt von Pointe-a-Pitre nicht gerade sehenswert und auch nicht unbedingt so sicher sei, rettete uns wahrscheinlich nebenbei noch den Abend und wir machten lieber einen Großeinkauf im Carrefour.
Ein weiteres Highlight auf Guadeloupe war für uns noch der Grand Anse Beach (Foto) und das Paradise Café in Deshaies mit unschlagbar gutem Essen und besonderen Ambiente.  


 Grand Anse Beach



Ankerbucht von Deshaies

Mittwoch, 19. September 2018

Dominica 2018

Dominica (von Hannah)


Die turbulente Ankunft nach unplanmäßger Weiterfahrt, obwohl ein Stop in Cariacou geplant war, ließ noch nicht erwarten, dass diese Insel ein Highlight unserer Tour werden sollte.
Nachts wurde der Anker geworfen, ohne eigentlich eingeplantes Licht des Vollmonds und unter erschwerten Bedingungen (Fock rollt sich aus/Sturm/Landmarken in Form von beleuchteten Hotels nicht auffindbar/scheinbar keine anderen ankernden Yachten, ganz zu schweigen von Müdigkeit und dem starken Verlangen endlich anzukommen), aber am Ende entschieden wir uns in der uns unbekannten Bucht ( Prince Rupert Bay ) nicht mehr als nötig im Dunkeln rumzukurven und ließen den Anker an einer Stelle im mittleren  Teil der Bucht bei 8 m Wassertiefe fallen.

Überrascht stellten wir am nächsten Morgen fest, dass wir in die Prince Rupert Bay treiben und uns wurde klar, dass der Anker nicht richtig gehalten haben konnte. Ob es nun daran lag, dass der Boden doch nicht so sandig war wie beschrieben, oder ob die zu legende Kettenlänge zu kurz oder zu lang war, konnten wir vorerst nicht klären. Uns kam ein freundlicher Einheimischer mit seinem Holzboot entgegen. Sein Name sei „Teitesss“ wahrscheinlich auf Deutsch „Titus“ wie wir irgendwann checkten, stellte er sich vor. Er sei von einer Art Vereinigung für Yacht security und zeigte in Richtung Norden der Bucht, wo nun doch ein paar andere Yachten auszumachen waren, die dort ankerten. Etwas misstrauisch, aber auch dankbar nahmen wir seinen Ratschlag entgegen und auch den freundlichen Hinweis, dass wir uns mit allem anderen, customs, Ausflüge auf dem Indian River usw. an ihn wenden könnten, nahmen wir dankend entgegen, mussten uns aber nun erstmal darum kümmern die Pusteblume ordentlich zu fixieren. Es gab ein paar moorings im Süden der Bucht, denen wir erstmal nicht vertrauten. Im weiteren Verlauf hatten wir immer wieder Sorge, dass der Anker nicht wirklich hält, was auch laut GPS Positionen der Fall war, besonders ungünstig ist das weil sich im nordwestlichen Teil der Bucht im Bereich des Forts eine Art Riff bedindet. Letztendlich wählten wir die „doppelt hält besser“ Lösung und machten zusätzlich zum Anker an einer mooring fest. Bombenfestgemacht und ausgeruht starteten wir unsere Erkundungstouren. Wir ließen uns von Titus helfen mit den customs, die vom „Fischerdock“ aus durchgeführt wurden. Er erklärte uns, dass wir unser Dinghy hier NICHT anketten sollten, weil es die Menschen in ihrem Stolz kränkt und er erzählte auch, dass dieser Betonsteg von der Regierung gebaut wurde und den Fischer sehr geholfen hat für die Logistik und damit ihren Ertrag zu erzielen. Insgesamt hat Dominica sehr unter dem Hurricane Irma gelitten. Es gab nun fast ein Jahr später mehr Häuser ohne Dach als mit, viele Bäume waren umgeknickt und Wracks liegen am Strand genauso wie im Wasser an Moorings. Unseren ersten Ausflug über den Indian River starteten wir ebenfalls mit Titus, der uns mit Elan durch das wilde Gewässer ruderte und dabei enthusiastisch jede Attraktion vom besonderen Papagei bis hin zur Hütte der Magierin aus „Fluch der Karibik“ hinwies. Wir machten halt an einer Dschungelbar und wanderten durch einen wunderschönen Blumengarten und Dschungel zu einer Obstfarm. Jede Pflanze wurde erklärt, wir sammelten verschiedenste Kräuter, Zimt, Kakaobohnen und köstliche tropische Früchte. 



Am Ende begrüßte uns der Besitzer dieser Ranch höchstpersönlich in seiner Bar und nach einem Erfrischungsgetränk machten wir uns wieder auf den nicht weniger beeindruckenden Rückweg. In den nachfolgenden Tagen verbrachten wir die Zeit in unserer Bucht, wo vor allem die Purple Turtle Bar und eine etwas kleinere weißblaue Bar, die irgendwie ähnlich wie „Mahi Bar“ hieß und von einer Französin geführt wurde (hier gab es WLAN), ein Erlebnis waren. Absolut unvergesslich und empfehlenswert war die Raggaeparty am Mittwochabend im Purple Turtle. Wir waren definitiv die einzigen „tourists“, fühlten uns aber weder fehl am Platz noch unwohl, nur ein bisschen uncool neben den ganzen dominicans, die sicherlich den „rhythm“ doch etwas mehr im Blut haben.
                   



Indian River tour

Einen weiteren Ausflug unternahmen wir zum Reservat, wo die letzten Ureinwohner der Karibik leben und fuhren auf dem Rückweg an einem Wasserfall im Dschungel vorbei. Das Reservat war sehr interessant, aber das beschriebe zwar nachgebaute, aber ursprüngliche Dorf wurde ebenfalls vom Hurricane zerstört, wobei es bei einem kurzen Besuch in einer Hütte blieb, wo einer der Caribean, Kunstwerke aus Korb und einer Art festem Stroh verkaufte.
Insgesamt war Dominica eine einzigartige, wunderschöne und ursprüngliche Erfahrung, die für jeden von uns eine sehr schöne und besondere Erinnerung sein wird. Jedem Menschen, der sich überlegt, ob er die Insel besuchen möchte, oder nicht, kann ich nur empfehlen, tut es!!

           











                                                                                    Dominican jungle tour