Donnerstag, 17. November 2016

Grenada, Carriacou, Union Island 2016

Sommer 2016 in der Karibik
Pusteblume in der Secret Harbour Marina
swimming pool der Marina



Ende Juli ging es los. Leider fliegt Condor im Sommer nicht nach Grenada, so landeten wir zunächst in Tobago und verbrachten dort 2 Nächte zum Akklimatisieren.


Milenas neues Kayak
Dann ging es weiter über Trinidad nach Grenada und dort zunächst durch den Zoll. Die Prozedur war etwas nervenaufreibend da die Zöllner 2 Lichtmaschinen, ein aufblasbares Kayak sowie ein paar große Kondensatoren und weitere Ersatzteile einfach nicht als Urlaubsgepäck einstufen wollten. Na ja wir haben uns eine halbe Stunde verbal ins Zeug gelegt und dann waren wir durch und es ging weiter zur Pusteblume. Feuchtigkeit und Schimmel waren nicht weiter schlimm und so verbrachten wir die nächsten Tage damit alles was auf dem Atlantik den Dienst quittierte zu reparieren.

Nach einigen Tagen war das meiste geschafft, Öl gewechselt, der Autopilot hat einen neuen Antrieb, der Spibaum ist wieder fest am Mast usw.

Zunächst segelten wir 2 Buchten weiter in die „True Blue Bay“ und genossen es wieder direkt vom Boot zu schwimmen und das Gefühl wieder ganz nah an der Natur zu sein. Nach 2 Tagen ging es weiter nach Carriacou in die Tyrell Bay. Es war eine sehr entspannte Atmosphäre, alles sehr relaxt, viele Bars mit WiFi  allerdings kaum geöffnete Restaurants.    

Nach 2 Tagen segelten wir
weiter Richtung Sandy-Island , die Bilderbuchinsel, um dort zu ankern und zu Schnorcheln. Es war alles so wie beschrieben, ein paar Yachten lagen dort an  Mooringtonnen und wir haben mit etwas mehr Abstand mit einer anderen Yacht auf schönem weißen Sand geankert.
Sandy Island vom Ankerplatz fotografiert


Zum Ausklarieren aus Grenada mussten wir nach Hillsborough der „Hauptstadt“ von Carriacou, und wir blieben dort 2 Tage vor Anker.

Es ging dann weiter nach Union-Island und das bedeutete zunächst wieder in San Vincent einklarieren. Wir lagen dort zwischen 2 Riffen vor Anker und erkundeten die Nachbarinsel Palm Island sowie den Hauptort auf Union Island: Clifton.
 
"Voodoo-Gasse" in Clifton
Die unmittelbare Nähe von superteuren Ferienresorts und zum Teil bedrückender Trostlosigkeit in den einfachen Siedlungen und Geschäften macht schon sehr nachdenklich.  In der 3. Nacht kam starker Regen und Sturm auf und wir mussten mit einem heftigen Manöver unseren Ankerplatz korrigieren.

Uli beim Schleifen
Zunächst war alles in Ordnung nur hatte sich unsere Wellendichtung verschoben und es drang Wasser ein. Mit einiger Hilfe gelang es uns das Leck zu beherrschen, nur blieb uns nichts anderes übrig als das Schiff möglichst bald aus dem Wasser heben zu lassen. Am nächsten Tag mussten wir dann also wieder ausklarieren und unter Segeln zurück nach Carriacou in die Tyrell Bay wo es eine kleine Marina mit Werft und Kran gibt. Wenn das Schiff schon mal aus dem Wasser ist konnten wir dann gleich auch einen neuen Unterwasseranstrich machen und alle weiteren Arbeiten für das Trockendock.


Nach einer Woche ging es dann wieder ins Wasser und über Sandy Island in den Süden Grenadas in die Prickley Bay. Leider waren wir auch auf dieser Tour vom Pech verfolgt und der Magnetschalter am Anlasser quittierte seinen Dienst. Wir musste nun unter Mithilfe vieler netter Segler ohne Motor einen  Ankerplatz finden. Es stellte sich dann schnell heraus, dass wir in diesem Urlaub keinen neuen Magnetschalter bekommen würden und so halfen uns wieder befreundete Segler die Pusteblume zurück in die Secret Harbour Marine zu segeln bzw. zu schleppen wofür wir sehr dankbar sind.


Es blieben dann noch ein paar Tage um „klar Schiff zu machen“ und dann ging es zurück nach Deutschland.

Sonntag, 13. November 2016

Über den Atlantik 2016



Atlantiküberquerung von Teneriffa Süd nach Barbados in Februar 2016


Am 30.01.2016 nach dem Frühstück um 11:50h  haben wir die Leinen in Marina San Miguel Teneriffa losgemacht. Beim stürmischen Wetter (im Hafen 30 Knoten Wind) haben wir unsere Atlantiküberquerung angefangen. Unsere Crew bestand aus 4 Personen Uli und Milena und unsere Tochter Hannah Post und ihr Freund Jan Birger Kirchhoff. Es war ein Vorbereitungsvorlauf von mindestens einem Jahr nötig und jetzt war es so weit.

Gleich am 1. Tag haben wir auf die Mütze gekriegt ( beim Wind 35-45 kn  und 3m hohen Wellen) als eine riesige Welle von hinten kam und sich über uns brach. Alles war nass und wir alle 4 sitzend  im Cocpit sehr schockiert. Die Welle rollte bis ins Innere des Schiffes, weil der Niedergang nicht geschlossen war . Mit so einer Welle von hinten haben wir nicht gerechnet.

 Die Teller flogen bei starken Wellengang auch schon mal aus dem Schrank und wir kämpften mit der Übelkeit.  Wir haben ein Teil des Cocpitraumes mit geschlossener Sprayhood abgeschirmt bis eine zweite riesige Welle die Reisverschlüsse durchbrach. Es ging beim stürmischen Wetter weiter, wir waren schnell und haben durchschnittlich 150 sm pro Tag geschafft. Unser Kurs war 210°.  Die ersten Tage waren sehr anstrengend. Wir haben unsere Wachen draußen in etwa 3 Stunden Rhythmus auch nachts eingeteilt.

Erst am 3. Tag wurde es ruhiger. Unser Kurs war Süd Richtung Kap Verden.  Wir waren bis jetzt sehr schnell und schafften 170 sm pro Tag.

 Am 5. Tag ca. 20 sm vor Kap Verden gingen wir auf den richtigen West Kurs Richtung Karibik. Wir hofften jetzt den konstanten Passatwind zu bekommen. Die Tage und Nächte wurden wärmer und wir waren sehr schnell mit dem Passatwind vom achtern. Bis jetzt haben wir immer zusammen gefrühstückt und warmes Abendessen gehabt. Proviant wurde vorher geplant und in Teneriffa eingekauft und verstaut. Eigentlich mussten wir aus Sicherheitsgründen mit 4 Wochen auf dem Meer rechnen und dafür frische Sachen wie Obst, Gemüse Fleisch, Aufschnitt und Milchprodukte in Mengen eingekauft. Es dauerte eine Woche vor unserer Reise alles zu“ besorgen, richtig lagern und verstauen. Außerdem haben wir mehr als 1400 Liter Wasser im Tank gehabt. Auch unser „Watermaker“  und SOS Behälter sowie eine Rettungsinsel waren einsatzbereit.

Am 7. Tag haben wir die 1000 sm geknackt. Am Rosenmontag haben wir Karneval gefeiert, lustige Musik gespielt und gesungen und mit Luftschlangen, Luftballons unseren Spaß gehabt. Die Sonne schien bei 25°C und die Stimmung war super.

 Am 10.  Tag feierten wir das Bergfest. Es verblieben noch 1300 sm nach Barbados. Der Pasatwind blieb die ganze Zeit bei 25 kn und wehte direkt nach Osten. Die Temperaturen waren sommerlich und das Segelboot schaukelte ruhig. Die Segel wurden tagelang nur wenig verändert und wir haben uns auf den Rhythmus und Wachen gewöhnt.


Am 12. Tag hat sich der Autopilot verabschiedet. Es begann eine anstrengende und nervige Zeit. Wir wechselten in 1 und ½ Std. Rhythmus auch nachts und steuerten den Westkurs 
 eigenhändig .
Hannah steuert cool
Uli steuert bei etwas mehr Wind
Man musste sehr konzentriert das Segelboot im Stehen auf Kurs halten.

Am 17. Tag verblieben nur noch 350 sm nach Barbados. Wir hatten Glück beim Angeln. Wir haben einen großen Baracuda gefangen. Große Freude und viel Arbeit in der Pantry. Der 1,5 m Fisch wurde filetiert. Wir hatten für 3 Tage ein wunderbares Abendessen: Steaks, Indisch und Italienisch es war sehr gutes, festes Fleisch.

Am 20 . Tag sahen wir die Insel Barbados. Gott sei Dank machte der Motor keine Probleme und wir konnten endlich im Freihafen zwischen 3 Kreuzfahrtschiffen anlegen. Es war ein tolles Gefühl.

Es wurde mit Sekt gefeiert. Wir haben es geschafft. Wir waren glücklich und müde.

Danach hat Uli ein langes Zollverfahren in der Hitze durchstehen müssen. Sofort gingen wir zu Fuß in die Stadt. Wir liefen unsicher und wie betrunken durch Bridgetown und fanden ein Restaurant mit Livemusik.

Es wurde natürlich mit einem  Rumcoctail gefeiert.

Am nächsten Tag haben wir vor einem breiten weißen Strand einen Ankerplatz gefunden.

Barbados ist ein verrücktes Land mit lauten Regaissongs, schwimmenden Pferden und coolen  Menschen, die oft auf der Straße ihre Armut zeigen. Die Einkaufsmöglichkeit ist miserabel und sehr teuer und wenig Ware dort. Da die Restaurants auch nicht gut sind und die Bedienung unfreundlich, waren wir sehr froh über unsere Vorräte, die wir auf Teneriffa gebunkert haben.





Eine Woche auf Barbados.

Unsere Pusteblume lag direkt in Carlistel Bay vor Bridgetown. Wir ankerten vor einem weißen breiten Strand und fuhren mit dem Beiboot durch ein Flussdelta ins Zentrum der Stadt, Dort ließen wir unser Beiboot „ Pusteblümchen“ direkt unter der Brücke angebunden. Die Gegend wird gut bewacht und es ist viel los. Wir laufen zu Fuß durch die Stadt und unternehmen Ausflüge mit dem Bus in die Umgebung. Die Busse sind ein Erlebnis. Die Leute sitzen ganz brav und ruhig in den kleinen Bussen und die Musik ist ohrenbetäubend und agressiv sowie deren Fahrstil.

Der Besuch der ältesten Rumfabrik lohnt sich. Es ist gleichzeitig eine Kostprobe verschieden alten Gay Rum Sorten. Lohnenswert ist auch der Besuch der Strandbars. Meistens wird mit Rum gemischt. Die Mischung schmeckt sehr gut so genannter „Rumpunsch“. Überhaupt ist Bridgetown eine Partystadt. Partyboote ankern nachts in der Bucht und es wird laut und fast die ganze Nacht gefeiert.

Sonst begegnet man in Bridgetown viele Leute aus Europa und Amerika, die ein Tag Ausflug von ihrem Kreuzfahrtschiffen machen. Die einheimischen Leute  sind nicht gerade interessiert. Sie gehen ihre Wege und man merkt fast eine Gleichgültigkeit. Ihre Supermärkte sind nicht gut, kaum Auswahl und wenig Vielfalt aber sehr teuer. Obst und Gemüse kauft man besser auf der Straße und Fisch auf dem Fischmarkt. Es gibt es keine Fleischauswahl in den Supermärkten, nur Hähnchen. In den Restaurants, die man wirklich suchen muss, gibt es keine große Auswahl. Wir haben am Strand ein Restaurant mit frischen Lobstern entdeckt. Bridgetown hat fast an jeder Ecke ein Fastfood Restaurants. In der Stadt sind einige Duty free Geschäfte, meist mit sehr überhöhten Preisen und nicht viel Auswahl.

Barbados hat wenig Ankermöglichkeiten. Im Westen ist ein vorgelagerte Korallenriff und schöne Strände. Die Ostküste ist felsig mit kaum Sandstränden. Die beste Möglichkeit zum Ankern ist Carlistel Bay vor Bridgetown. Wir haben versucht ein Mietauto zu bekommen aber es war  nicht möglich. Man kann aber mit dem Bus fahren, nur braucht man manchmal gute Nerven.





Endstation unserer Atlantiküberquerung: Grenada

Der Segeltörn von Barbados nach Grenada dauerte  1 Tag. Es war gemütliches und ein ruhiges Segeln.   Grenada ist eine gebirgige grüne Insel. Das Einklarieren war einfacher als in Barbados und moderner mit Computern. Wir haben einen Platz in der Secret Harbour Marina bereits in Deutschland reserviert. Die Marina liegt in einer großen Bucht mit vielen ankernden Schiffen. Auf den grünen Hügeln sieht man sehr schöne Villen mit schönen Grundstücken, die sehr gut gepflegt sind und meist amerikanische Besitzer haben. Die Supermärkte sind gut sortiert und günstiger als in Barbados. Es gibt es auch viele verschiedene Restaurants. Auch unsere Marina hat ein Restaurant mit einer guten Auswahl an Gerichten. Jeden 2. Tag spielt eine Liveband und es kommen viele Ankerlieger zum Abendessen. Die Liegegebühr ist vergleichbar mit Europa. In Grenada haben wir ein Auto ausgeliehen und sind in Inselinnere gefahren. Es ist eine wunderschöne Natur mit tollen Regenwald. Die Leute sind sehr freundlich und leben meistens in bunten Stelzenhäuschen in der Natur. Auf Grenada sieht man Kakaobäume und Muskatnußbäume, die die Insel reich gemacht haben.

Wir sind in Grenada noch 10 Tage geblieben, bevor wir nach Europa zurückflogen. Unsere Pusteblume liegt in der Marina und wir haben einen Einheimischen gefunden, der nach dem Rechten schaut.