Dominica (von Hannah)
Die
turbulente Ankunft nach unplanmäßger Weiterfahrt, obwohl ein Stop in Cariacou
geplant war, ließ noch nicht erwarten, dass diese Insel ein Highlight unserer Tour
werden sollte.
Nachts
wurde der Anker geworfen, ohne eigentlich eingeplantes Licht des Vollmonds und
unter erschwerten Bedingungen (Fock rollt sich aus/Sturm/Landmarken in Form von
beleuchteten Hotels nicht auffindbar/scheinbar keine anderen ankernden Yachten,
ganz zu schweigen von Müdigkeit und dem starken Verlangen endlich anzukommen),
aber am Ende entschieden wir uns in der uns unbekannten Bucht ( Prince Rupert
Bay ) nicht mehr als nötig im Dunkeln rumzukurven und ließen den Anker an einer
Stelle im mittleren Teil der Bucht bei 8
m Wassertiefe fallen.
Überrascht
stellten wir am nächsten Morgen fest, dass wir in die Prince Rupert Bay treiben
und uns wurde klar, dass der Anker nicht richtig gehalten haben konnte. Ob es
nun daran lag, dass der Boden doch nicht so sandig war wie beschrieben, oder ob
die zu legende Kettenlänge zu kurz oder zu lang war, konnten wir vorerst nicht
klären. Uns kam ein freundlicher Einheimischer mit seinem Holzboot entgegen.
Sein Name sei „Teitesss“ wahrscheinlich auf Deutsch „Titus“ wie wir irgendwann
checkten, stellte er sich vor. Er sei von einer Art Vereinigung für Yacht
security und zeigte in Richtung Norden der Bucht, wo nun doch ein paar andere
Yachten auszumachen waren, die dort ankerten. Etwas misstrauisch, aber auch
dankbar nahmen wir seinen Ratschlag entgegen und auch den freundlichen Hinweis,
dass wir uns mit allem anderen, customs, Ausflüge auf dem Indian River usw. an
ihn wenden könnten, nahmen wir dankend entgegen, mussten uns aber nun erstmal
darum kümmern die Pusteblume ordentlich zu fixieren. Es gab ein paar moorings
im Süden der Bucht, denen wir erstmal nicht vertrauten. Im weiteren Verlauf
hatten wir immer wieder Sorge, dass der Anker nicht wirklich hält, was auch
laut GPS Positionen der Fall war, besonders ungünstig ist das weil sich im nordwestlichen
Teil der Bucht im Bereich des Forts eine Art Riff bedindet. Letztendlich
wählten wir die „doppelt hält besser“ Lösung und machten zusätzlich zum Anker
an einer mooring fest. Bombenfestgemacht und ausgeruht starteten wir unsere
Erkundungstouren. Wir ließen uns von Titus helfen mit den customs, die vom
„Fischerdock“ aus durchgeführt wurden. Er erklärte uns, dass wir unser Dinghy
hier NICHT anketten sollten, weil es die Menschen in ihrem Stolz kränkt und er
erzählte auch, dass dieser Betonsteg von der Regierung gebaut wurde und den
Fischer sehr geholfen hat für die Logistik und damit ihren Ertrag zu erzielen.
Insgesamt hat Dominica sehr unter dem Hurricane Irma gelitten. Es gab nun fast
ein Jahr später mehr Häuser ohne Dach als mit, viele Bäume waren umgeknickt und
Wracks liegen am Strand genauso wie im Wasser an Moorings. Unseren ersten
Ausflug über den Indian River starteten wir ebenfalls mit Titus, der uns mit
Elan durch das wilde Gewässer ruderte und dabei enthusiastisch jede Attraktion
vom besonderen Papagei bis hin zur Hütte der Magierin aus „Fluch der Karibik“
hinwies. Wir machten halt an einer Dschungelbar und wanderten durch einen
wunderschönen Blumengarten und Dschungel zu einer Obstfarm. Jede Pflanze wurde
erklärt, wir sammelten verschiedenste Kräuter, Zimt, Kakaobohnen und köstliche
tropische Früchte.
Am Ende begrüßte uns der Besitzer dieser Ranch
höchstpersönlich in seiner Bar und nach einem Erfrischungsgetränk machten wir
uns wieder auf den nicht weniger beeindruckenden Rückweg. In den nachfolgenden
Tagen verbrachten wir die Zeit in unserer Bucht, wo vor allem die Purple Turtle
Bar und eine etwas kleinere weißblaue Bar, die irgendwie ähnlich wie „Mahi Bar“
hieß und von einer Französin geführt wurde (hier gab es WLAN), ein Erlebnis
waren. Absolut unvergesslich und empfehlenswert war die Raggaeparty am
Mittwochabend im Purple Turtle. Wir waren definitiv die einzigen „tourists“,
fühlten uns aber weder fehl am Platz noch unwohl, nur ein bisschen uncool neben
den ganzen dominicans, die sicherlich den „rhythm“ doch etwas mehr im Blut
haben.
Indian
River tour
Einen
weiteren Ausflug unternahmen wir zum Reservat, wo die letzten Ureinwohner der
Karibik leben und fuhren auf dem Rückweg an einem Wasserfall im Dschungel
vorbei. Das Reservat war sehr interessant, aber das beschriebe zwar
nachgebaute, aber ursprüngliche Dorf wurde ebenfalls vom Hurricane zerstört,
wobei es bei einem kurzen Besuch in einer Hütte blieb, wo einer der Caribean,
Kunstwerke aus Korb und einer Art festem Stroh verkaufte.
Insgesamt
war Dominica eine einzigartige, wunderschöne und ursprüngliche Erfahrung, die
für jeden von uns eine sehr schöne und besondere Erinnerung sein wird. Jedem
Menschen, der sich überlegt, ob er die Insel besuchen möchte, oder nicht, kann
ich nur empfehlen, tut es!!
Dominican jungle
tour
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