Mittwoch, 13. Februar 2008

von Tropea nach Cartagena2006

Uli Post:
Februar 2006 Schiff aus dem Wasser geholt. Das Wetter war Mitte Februar entsetzlich schlecht, Regen, Sturm und vielleicht max. 12°C. So haben mein Freund Christof und ich erst mal die Winterplane abgenommen und uns dann ins Auto gesetzt und sind nach Palermo gefahren. Gute Straßen schöne Natur und eine Stadt mit viel Atmosphäre. Das Kranen mussten wir erst mal 3 Tage verschieben. Dann ging es in die Werft aber nicht vorwärts sondern rückwärts, was bei dem Wetter nicht einfach war. Die Gurte passten auch nicht dort wo sie eigentlich hingehören und so bin ich zur Sicherheit noch mal getaucht. Na ja irgendwann stand dann das Pusteblümchen sicher an Land und die Pusteblume auf dem Gestell. Natürlich darf man nie auf dem aufgebockten Schiff leben und dann passiert es doch wieder. Das Dorf Tropea war einfach wie ausgestorben und so konnten wir außer den Arbeiten am Schiff nicht viel anfangen. Theoretisch sollte die Werft das Schiff streichen (Preis hatte ich vorher abgemacht) aber in der Praxis habe ich dann doch vieles selber gemacht. Ende Februar habe ich Tropea dann wieder verlassen und auf dem Weg nach Neapel lag noch Schnee in den Bergen. Eine faszinierende Autobahn nach Norden.
In den Osterferien hat Milena mit den Kindern die Vorsegel eingezogen aber das Wetter zeigte sich nicht von der angenehmen Seite. Ganz anders im Mai; Bilderbuchfrühling in Kalabrien. Bei leichtem Wind Richtung Stromboli gesegelt, gebadet und alles was dazu gehört.
Am 2.7.07 Abschied von Tropea mit einem typischen Fehlstart. Die Mooringleine hat sich über den Auspuff gelegt und versank natürlich nicht nach dem Ablegen und drehte sich lieber in den Propeller. Zum Glück bemerkten wir das Unglück und wir konnten hilfsbereiten Nachbarn und ein paar Anlegeleinen wieder übergeben und das Schiff zurück in die Box ziehen. Mit ein paar Tauchgängen ließ sich die Leine aus dem Propeller drehen und es konnte Richtung Westen losgehen. Am Abend passierten wir die äolischen Inseln und der Stromboli liefert sein kleines Feuerwerk. Dazu hörten wir WM-Halbfinale Deutschland-Italien im italienischen Radio mit dem Reporter dessen Glück am Ende des Spiels von meinen Kindern nicht geteilt wurde.
Einen Tag später wollten wir in den Hafen der ehemaligen Sträflingsinsel Ustica. Da die wenigen Plätze mit ausreichender Tiefe belegt waren segelten wir weiter Richtung Sardinien.
Der NO-Wind brachte uns 2 Tage später nach Sardinien wo wir abends bei starkem Gewitter ankamen. Die Suche nach einem Hafen oder Liegeplatz gaben wir schnell auf und segelten über die Bucht von Cagliari und liefen am nächsten Morgen an einer Hafeneinfahrt auf. Nette Fischer die bereits um 6:00 unterwegs waren zogen uns heraus und wir ankerten in der Bucht der antiken Stadt Nora.
Nach dem Ausruhen nahmen wir den Bus nach Pula einer netten ursprünglichen sardischen Stadt. Natürlich gab es dort auch das WM Endspiel Italien-Frankreich. Die Sarden waren nach anfänglicher Neutralität am Schluss völlig begeistert vom italienischen Sieg. Durch die Feier fuhr kein Bus zurück mehr und so gingen wir lange zu Fuß zur Bucht.
Vor dem WM-Endspiel auf dem Marktplatz in Pula/Sardinien
Nach einem Besuch in der antiken Stadt Nora verlegten wir 2 Tage später die Pusteblume in die Bucht von Torre di Chia. Dort war das Wasser ebenfalls wunderschön klar mit allen Freizeitangeboten des nahe liegenden Meridien-Hotels.
Nachdem wir wieder ein paar Vorräte eingekauft hatten ging es weiter Richtung Malle. 3 Tage später kamen wir in der Bucht Porto Colon an. Das Wasser war nicht mehr so klar und der Trubel hatte gegenüber Sardinien deutlich zugenommen.
Nach 3 Tagen weiter in die Bucht von Colonia Sant Jordi. Sehr ruhig und eher untypisch für Mallorca. Nach einer weiteren Nacht in einer Bucht zwischen Formentera und Ibiza an einer Mooringtonne festgemacht. Superstrand und ein bisschen Karibikfeeling.
Am 30.7. ging es weiter Richtung spanisches Festland Zuerst wollten wir in den Hafen Thomas Maestro der über einen kleinen Kanal ins Mar Menor erreichbar ist.
Über Funk sagte man uns, dass gerade ein Schiff mit 2,2 m Tiefgang dort aufgelaufen ist- Wir haben uns dann entschlossen nach Cartagena weiter zu fahren und erreichten am Abend den Hafen und legten am Gästeanleger direkt an der Promenade an; zum ersten Mal seit 4 Wochen wieder im Hafen. Das Suchen nach einer bezahlbaren Bleibe bis zum nächsten Jahr war etwas schwierig. Der Hafen des örtlichen Regattaclubs war vornehm und die Liegegebühr für ein Jahr außerhalb unseres Budgets. Nebenan war eine Marina in Bau „Yacht Port Cartagena“. Alberto der Hafenmeister war sehr hilfsbereit und nach einigen Diskussionen entschieden wir uns die Pusteblume dort zu lassen.
Cartagena ist eine aufstrebende Stadt und unsere beiden Töchter waren froh über die vielen Shopping Möglichkeiten. Der Hafen wird zukünftig viele große und kleine Liegeplätze bieten.

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